Dual-Aktivierung

Das Besondere an der Dual-Aktivierung ist, dass mit dieser Trainingsmethode die klassischen Hufschlagfiguren durch den Einsatz der blauen und gelben Gassen und Pylonen für Pferd und Reiter bzw. Longenführer sichtbar gemacht werden und ihnen die Orientierung im Raum erleichtert wird. Der Weg durch und über den Gassen- und Pylonenparcours ist klar und planvoll. Ein wichtiger Aspekt für das Pferd, das dadurch schnell versteht, was von ihm verlangt wird und sich so leichter auch auf schwierigere Aufgaben einlassen kann.

Der Parcours aus den blauen und gelben Gassen und Pylonen erzeugt beim Pferd besondere Aufmerksamkeit. Pferde sind, wie alle Säugetiere - mit Ausnahme des Menschen und einiger Primaten - Dichromaten. Das bedeutet, dass Pferde unsere Welt im Wesentlichen in Graustufen wahrnehmen und lediglich die Farben Blau und Gelb sehen können (Menschen und einige menschenähnliche Primaten sind Trichromaten, d.h. sie haben auch Farbrezeptoren für die Farbe Rot). In einer an sich grauen Welt sind die Farben Blau und Gelb besonders auffällig und sorgen damit für besondere Aufmerksamkeit. Durch den Wechsel der Farbreize bleibt das Pferd aufmerksam und fokussiert. Darüber hinaus regen die vielen Farb- und Richtungswechsel das neuronale Wachstum der Verbindung zwischen den beiden Gehirhälften des Pferdes an, was die Konzentratrations- und Lernfähigkeit verbessert. 


Durch viele regelmäßige Handwechsel wird das Pferd auf beiden Händen glechmäßig im Schritt und im Trab gearbeitet. Balance, Koordination, Kraft und Kondition werden geschult. Das Pferd lernt, in Selbsthaltung den Pacous effizient und ausbalanciert zu absolvieren; bei der gerittenen Dual-Aktivierung lernt es darüberhinaus, nicht nur sich selbst, sondern auch den Reiter zu balancieren.

Gearbeitet wird in der Dual-Aktivierung in festen Zeitintervallen von 6 x 3 Minuten mit jeweils 1 Minute Pause zwischen den Arbeitsintervallen. Die Pause wirkt nicht nur als Belohnung, sie dient auch dazu, dass das Pferdgehirn das Gelernte besser verarbeiten kann. Die Muskulatur kann sich in der Pause kurz erholen, um neue Kraft für das nächte Arbeitsintervall zur Verfügung stellen zu können. Auch für den Reiter oder Longenführer ist das Absolvieren des Parcous eine Herausforderung und die Pause ist auch für den Menschen willkommen. Durch feste Zeitintervalle lernen die Pferde schnell, ihre Kräfte effizient einzuteilen und nicht - wie im Falle eines unvorhersehbaren Trainings - aufzusparen. Gleichzeitig schützt das feste Zeitintervall das Pferd vor physischer und psychischer Überforderung.

Aufgrund der nahezu unendlichen Kombinationsmöglichkeiten der Hindernisse wird das Training niemals langweilig. Der Parcours lässt sich beliebig auf den jeweiligen Ausbildungsstand von Pferd und Reiter anpassen und es können individuelle Trainingsreize gesetzt werden.

Weiterführende Links zum Thema Dualaktivierung:

pferderevue.at: Der Reiter formt den Huf